nach 15Jahre Juist –> Leuchtturm von Riga in Papenburg
Der Ortsverband Papenburg, i57 hat 15 Jahre lang den Lighthouseday vom Memmertfeuer auf der Insel Juist durchgeführt. Nun könnte sich für nächstes Jahr eine Möglichkeit ergeben einen etwas anderen Leuchtturm zu aktivieren. Dies dann ohne hohen Kostenaufwand, mit vielen Möglichkeiten der Werbung für den OV Papenburg als auch Möglichkeiten der Teilnahme eines jeden OMs.
Hier die Geschichte des etwas anderen Leuchtturmes:
In Papenburg steht ein nahezu originaler Nachbau des Leuchtturms von Riga. Während er in der einstigen Hansestadt nicht mehr existiert, steht der Leuchtturm noch immer in der alten Torfgräberstadt im Emsland. Allerdings: Eigentlich fungierte er als Glockenturm. Der Turm und und seine besondere Geschichte :
130 Stufen geht es hinauf – doch die Mühe lohnt sich. Oben auf dem Turm angekommen, gibt es einen Panoramablick über ganz Papenburg. Und manche Touristen, weiß Gästeführer Manfred Thesing, wundern sich dann: Ein Leuchtturm mitten in der Stadt Papenburg – aber weder Meer noch Seeschiffe sind in Sicht.
Ein Leuchtturm mitten in der Stadt
Das gut 40 Kilometer lange Papenburger Kanalsystem ist nicht mehr schiffbar. Was soll dann aber dieser Leuchtturm mitten in der Stadt, der auch noch der Nachbau eines eben solchen in Riga ist? Im 19. Jahrhundert verdienten viele Papenburger ihr Geld mit der Frachtschifffahrt, erzählt Ludger Stukenborg vom Heimatverein Papenbörger Hus.
In Riga kamen Papenburger Kapitäne eines Tages auf eine Idee, erzählt Gästeführer Manfred Thesing:
Es trafen sich 1848 über 60 Seefahrer im Hafen von Riga. Und aufgrund von fehlenden Windverhältnissen war eine schnelle Rückkehr nach Papenburg nicht möglich. Und so saß man dann in Riga in einer Kneipe zusammen und hatte einen Blick auf den Leuchtturm von Riga.
Ein Leuchtturmnachbau als Kirchturm
Damals fehlte der Papenburger Kirche St. Michael der Glockenturm. Da fanden es die Kapitäne ganz passend, in der florierenden Papenburger Schifferstadt den Rigaer Leuchtturm nachzubauen und darin die Kirchenglocken läuten zu lassen, erzählt Ludger Stukenborg:
Die Baukosten beliefen sich über 12.000 Gulden. Das war für die Skipper im Grunde eine Ehre, hier im Ortsteil Obenende einen Turm zu bauen.
Die katholische Kirche war zunächst wenig begeistert: Es habe Probleme mit der bischöflichen Behörde gegeben. Ein Leuchtturmnachbau als Kirchturm, das gehe bei Katholiken nicht. Schließlich kamen Kirche und Kapitäne zu einem Kompromiss: Der Leuchtturm wurde dem Original entsprechend gebaut – kam aber unter kirchliche Obhut. Im wahrsten Sinne des Wortes: Der Turm bekam ein Zwiebeldach: Dieses Zwiebeldach kam von dem Franziskanerkloster in Aschendorf, das es nicht mehr gab.
Ein Leuchtfeuer für Spätheimkehrer
1911 wurde die alte Michaeliskirche abgerissen und eine neue mit eigenem Glockenturm gebaut. Der Nachbau des Rigaerer Leuchtturms blieb in etwa hundert Metern Entfernung stehen. Und bekam immerhin vor einigen Jahren das, was ihm eigentlich zusteht: Ein Leuchtfeuer – das allerdings heutzutage einen anderen Zweck erfüllt, weiß Ludger Stukenborg zu berichten:
Dieses leuchtet jetzt jeden Abend den Spätheimkehrern, die vom Kneipenbesuch aus dem Stadtteil Obenende zum Untenende kommen, den Weg nach Hause aus.